meine beste englische Freundin Shabs

Ein Auslandsjahr in der Schulzeit – Teil 1: Vor- und Nachteile

Da ich das letzte Schuljahr im Ausland verbracht habe, dort viele Erfahrungen gemacht und viel gelernt habe, möchte ich diesen Post einmal dem Auslandsjahr widmen und Interessierten Vor- und Nachteile, Erfahrungen und vor allem Tipps näher bringen. Daher werde ich jetzt eine Reihe starten, de sich über mehrere Artikel erstreckt, da alles einfach zu lang für einen wäre…

Vorteile

Ein Auslandsjahr bietet viele Vorteile. Da es zu viele wären, um sie hier alle aufzuzählen, gehe ich jetzt mal nur auf die für mich wichtigsten ein.

Der offensichtlichste Vorteil ist wohl das flüssige Erlernen einer Sprache mit allen Redewendungen und Eigenheiten. Im Ausland ist man von der Sprache durch Einheimische, aber auch durch Läden, Poster und den Alltag umgeben. Dadurch wird die Sprache sehr schnell gelernt. Laut Studien kann selbst eine völlig fremde Sprache innerhalb von drei Monaten so gut gelernt werden, dass alltägliche Kommunikationen und auch Gespräche über spezifischere Dinge problemlos verlaufen.
Nach einem halben Jahr kennt man die Sprache schon gut und flüssig, doch erst nach einem Jahr kann man über fast alles reden. Natürlich hängen diese Werte auch von der Sprachbegabung ab, so fällt es manchen leichter und anderen weniger.

Ein weiterer Vorteil ist das durchdringende Kennenlernen einer neuen und fremden Kultur. Wie fremd diese tatsächlich ist, hängt natürlich vom Land ab, doch keine ist genauso wie im eigenen Land. Gerade durch das Leben in einer Gastfamilie und das Kennenlernen von Einheimischen, wird die Kultur durch und durch erlebt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein halbes Jahr meistens nicht reicht, um die Kultur eines Landes in allen Zügen zu erfassen. Selbst bei kulturähnlichen Ländern, braucht es mehr als ein Jahr, um ein Land völlig zu verstehen. (Mehr dazu bei meinen Erfahrungen.)

Des Weiteren sammelt man in einem Auslandsjahr viele Erfahrungen. Andere Schulsysteme und Fächer werden kennengelernt, sodass viel Neues erlernt werden kann, Freunde aus anderen Kulturkreisen sorgen für verbesserte Kommunikationsfähigkeiten und besonders für Erfahrungen in Beziehungen. Man ist ein Jahr weg von allem Bekannten, von allen Freunden und von der Familie. Man lernt sich selbst und seine Interessen besser kennen und kann ein Jahr lang quasi sein Ding machen. Das fördert das Selbstvertrauen natürlich ungemein und auch die Beziehungen zu den Leuten, die man ein Jahr lang nicht sehen kann, werden durch die Distanz gestärkt (zumindest die guten, andere werden dann sozusagen “aussortiert”).

Außerdem bietet ein Auslandsjahr auch einen Neuanfang. Man kann sich schaffen, wie man will, und mit einer weißen Weste ein völlig fremdes Land betreten und sich dort geben, wie man will. Viele Sachen können ausprobiert werden, da man ja sowieso erst einmal keinen kennt, und wenn es hart auf hart kommt, kann man sich immer noch sagen: “Ich bin ja nur ein Jahr hier, danach muss ich die eh nie wieder sehen.” Das sollte natürlich nicht die Einstellung sein, aber sollte es zu Problemen kommen, kann dies durchaus ein Trost sein.

Auch ein wichtiger Vorteil ist das Gewinnen von Freunden fürs Leben. Natürlich läuft nicht immer alles, wie es soll, aber sicherlich findet man immer jemanden, den man nie wieder vergisst, mit dem man lange in Kontakt stehen wird und der einem das Leben ein wenig verändert hat. Ein relativ billiger Urlaub bei Freunden im Ausland ist dann natürlich auch inklusive ;).

Nachteile

Genauso wie es Vorteile gibt, gehen mit dem Auslandsjahr auch Nachteile einher. Auch dazu fallen einem sicher noch mehr ein, doch ich erwähne wieder nur die wichtigsten.

Der Nachteil, der wohl die meisten Probleme bereitet, ist die Distanz zu Familie und Freunden. Gerade am Anfang oder vielleicht eher kurz nach dem Anfang, wenn die Aufregung ein wenig abgeflaut ist, machen sich doch die fehlenden Kameraden bemerkbar. In der Schule nur neue Gesichter, das Freitagstraining mit den alten Freunden entfällt, und das Abendessen wird mit einer fremden Familie eingenommen. Klar, dass man während des Auslandsjahres Freunde und Familie immer mal mehr, mal weniger vermissen wird. Und selbst die, die denken, die werden niemanden vermissen, müssen bald herausfinden, dass auch sie mindestens eine Person haben, die ihnen plötzlich unverzichtbar erscheint.

Kulturschock: Die anfänglich Aufregung verwandelt sich in Verwirrung und Abneigung. Eigenheiten des einheimischen Volkes werden als seltsam, teilweise verstörend oder nervig erachtet. Das Essen wird bemängelt, die Schule ist auch irgendwie nicht das Gleiche und zu Hause war ja eh alles viel besser. Solche Phasen hat jeder mal im Auslandsjahr, und schön sind sie nicht. Doch auch diese gehen vorbei.

Nicht immer läuft es so, wie man es sich vorgestellt hat: Lehrer machen Probleme, es gibt Streit mit einheimischen Freunden oder die Freunde von zu Hause fühlen sich vernachlässigt, die Schule und das Lernen der Sprache wird einfach zu viel, die große Liebe wurde einem vor den Augen weggeschnappt und, und, und… Solcherlei Probleme treten in einem Auslandsjahr immer auf. Mal mehr, mal weniger schlimm. Auch diese sind meist schnell gelöst, doch auch sie sollten erwähnt werden, da sie in manchen Fällen ein ungeahntes Ausmaß nehmen können…

Soviel zu den Vor- und Nachteilen. Ich hoffe, sie waren informativ und hilfreich, und im nächsten Artikel gehe ich dann mehr auf die Vor- und Nachteile ein, indem ich von meinen eigenen Erfahrungen schreibe.

Übersicht

Vor- und Nachteile
Erfahrungen
Tipps
Welches Land? Welche Organisation?
Meine Erfahrungen mit England
Zusammenfassung und Fazit

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