Das Vorbereitungsseminar

Vom 23. September bis zum 2. Oktober war ich wieder in Goslar in der Jugendstilvilla, diesmal für das Vorbereitungsseminar.

Die Zeit mit den anderen war wieder wunderschön. Wir konnten sogar immer eine halbe Stunde länger schlafen! Dafür war aber echt viel Programm! 9-12:30 Uhr hatten wir eine Einheit, dann Mittagessen und bis 15 Uhr Pause, 15-18 Uhr kam die nächste Einheit, dann Abendessen und von 19 Uhr bis offenes Ende hatten wir meistens auch noch Einheiten. Es war alles sehr interessant, auch wenn bei rund 80% der Freiwilligen am Ende die Panik die Vorfreude überlagerte… :D
Wir hatten noch mal etwas kiswahili, wurden auf das Unterrichten vorbereitet und hatten alle möglichen Vorträge über die Kultur Tansanias. In den ersten zwei Tagen mussten immer 2-3 Leute ihre vorbereiteten Referate halten, die anderen Vorträge haben die Teamer gehalten. So redeten wir über AIDS, was einen guten Gast ausmacht, Frauen in Afrika, Islam etc.
Super und wahrscheinlich einigermaßen einzigartig ist, dass wir nicht nur kulturell, sondern auch emotional vorbereitet wurden. Und damit meine ich nicht nur, was man tut, wenn man einen Kulturschock bekommt. Auch unser (Selbst-)Vertrauen wurde gestärkt. Es galt, Fragen zu beantworten wie: Welche Fähigkeiten und Talente bringe ich mit? Wem sollte ich vorher noch Verzeihen? Welche guten Taten der anderen sollte ich mir auf jeden Fall merken? Zudem sollte am Anfang jeder seinen Namen auf zwei Zettel schreiben. Die Zettel wurden gemischt und jeder zog wieder zwei. An diese zwei Personen sollte er dann (anonym) im Laufe des Seminars je zwei gute Nachrichten oder Komplimente schreiben. Das fand ich auch sehr schön. :)

Außerdem hat sich meine Einsatzstelle spontan von Grundschule zu Kindergarten geändert (der Ort ist er gleiche). In der Grundschule hätte ich 75 Kinder alleine gehabt, was ja viel zu viel ist, auch für ausgebildete Leute. Im Kindergarten werde ich nur 30 Kinder haben im Alter von 3-6 Jahren. Einen riesigen Unterschied macht die Art der Arbeit nicht, denn auch im Kindergarten wird unterrichtet! Die Kinder lernen dort wie hier in der Vorschule lesen, schreiben und rechnen. Mehr kann ich erst berichten, wenn ich dort bin.

Viel mehr kann ich jetzt nicht verraten, da die Zeit eilt! Am 3. Oktober war ich noch auf einer Hochzeit, gestern musste ich noch jede Menge erledigen und heute zu Ende packen, denn heute geht es los! Um 19 Uhr treffen wir uns in Frankfurt am Flughafen, um um 22:xx den Flug nach Äthiopien zu nehmen. Nach ein bisschen Wartezeit fliegen wir von dort aus nach Dar-es-Salaam. Mit dem Bus geht es dann weiter nach Morogoro, wo unser einwöchiges Inkulturationsseminar stattfinden wird. Danach erst geht es in die Einsatzstellen. Planmäßig sind wir morgen um 18 Uhr in Morogoro. Da ich aber nicht weiß, wann ich das nächste Mal Zeit und Internet haben werde, wird man von mir wohl eine Zeit lang erst mal nichts hören…

Überraschenderweise ist jetzt auch die Panik wieder verflogen. Im Moment und seit ein paar Tagen schon bin ich total entspannt und ruhig und lasse die Dinge einfach auf mich zukommen. Jetzt gibt es ja eh kein Entkommen mehr! Ich hoffe, meine Ruhe hält noch weiter an. :D

Abschließend kann ich sagen, dass ich echt froh bin, genau bei der Caritas dabei zu sein und nirgendwo anders. Sicher wäre es bei keiner anderen Organisation so persönlich. Ich habe alle aus der Gruppe und alle Teamer richtig lieb gewonnen! Die Teamer sehen uns nicht als irgendwelche Freiwilligen, die nach Tansania entschwinden, sondern als die Menschen, die wir sind. Sie stehen uns bei, muntern uns auf, stärken uns. Wenn wir Sorgen haben, dürfen wir sie anrufen und sie werden uns verstehen (und zurück auf den Boden holen). Ich bin echt dankbar, dass ich dabei sein darf!!

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