Frau Zuversicht

Wenn du dich quälst durch finstre Nacht,
In deinem Herze alles still
Geworden ist durch fremde Macht,
Dein Auge nicht mehr trocknen will,

Kommt von weit her Frau Zuversicht,
Nimmt dich beseelt in ihren Arm,
Wo leise sie dann zu dir spricht
Mit ihrer Stimme, wohlig-warm:

„So gräm’ dich nicht, mein liebes Kind,
Von Dauer wird der Schmerz nicht sein,
Denn Trauer ist nur kurzer Trost,
Auf jede Nacht folgt Sonnenschein.

Es hilft nur, Altes zu begraben,
Dem dunklen Albtraum zu entfliehen,
An frischem Mut dich zu erlaben,
In Eifer wirst du neu erblühen.

Und wenn du nicht mehr schlafen kannst,
Kommt von weit her Frau Zuversicht,
Nimmt dir des Lebens bange Angst,
Mit der du dir den Kopf zerbrichst.“

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