hie hât daz mære ein ende – Mein 4. Mastersemester + Fazit zum Studium

Fünf Jahre, d. h. zehn Semester habe ich studiert. Und nun geht diese Zeit zu Ende – Wahnsinn! Aber bevor ich nun einen abschließenden Blick zurückwerfe, darf – allein der Vollständigkeit halber – der Rückblick auf mein zehntes Semester nicht fehlen.

Geprägt war mein letztes (reguläres) Semester insbesondere von meiner Masterarbeit. Diese hatte ich Mitte/Ende August angemeldet, wobei ich dank zahlreicher Hausarbeiten erst Anfang September mit ihr anfangen konnte (die Literaturrecherche hatte ich zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon beendet). Zu Semesterbeginn Mitte Oktober war ich dann schon recht weit vorangeschritten und hatte die Hälfte zu diesem Zeitpunkt geschafft. Mitte Dezember war Deadline. Zeit war für mich aber ohnehin nie ein Problem, sodass ich die Rohfassung im November abschließen und danach (mehr oder weniger) gemütlich an der Endfassung feilen konnte.

Glücklicherweise hatte ich in diesem Semester keine Pflichtveranstaltungen mehr – nominell zumindest. Wie ich eben so bin, habe ich meinen Stundenplan mit freiwilligen Veranstaltungen aufgefüllt, von denen ich drei (mit einem bunt gemischte Themenspektrum, das von Robinsonaden bis zu Heinrich Böll reichte) vollständig und eine Vorlesung zumindest häufiger besucht habe. Und da es für mich nicht in Frage kommt, eine Veranstaltung zu besuchen, ohne vorbereitet zu sein, haben ich eben auch alle Lektüren gelesen und tatsächlich sogar – dem Dozenten zuliebe – ein freiwilliges Kurzreferat gehalten (in den schlechtesten Zeiten saßen wir bei ihm zu dritt in der Übung – oh man!). Nur eine habe ich nach der ersten Stunde wieder fallen gelassen. Vier Stunden am Stück waren mir doch zu viel, zudem ich dann doch einsehen musste, dass mir das Thema (Nietzsche) dann doch nicht allzu sehr zugesagt hat.

Geschadet hat mir die zusätzliche Belastung – die im November dann noch durch meine drei letzten Tutorien erweitert wurde – indes nicht. Eine Woche vor der Deadline konnte ich die Masterarbeit (natürlich wieder nicht ganz ohne Komplikationen) abgaben. 14 Wochen hatte ich für etwas weniger als 70 Seiten Text gebraucht. Und davor hatte ich ja noch einmal einen Monat Hausarbeiten geschrieben! Umso größer war der Stein, der mir in diesem Moment vom Herzen gefallen ist. In etwas schwächerer Form ging die Belastung dann noch weiter: Ende Januar stand meine abschließende mündliche Prüfung an, die mich dann wiederum nach Weihnachten und im Januar beschäftigte. Letztlich habe ich alles ganz ordentlich hinter mich gebracht. Und nachdem dann – nach einem halben Jahr! – einen Tag vor meiner Zeugniserstellung endlich meine allerletzte Hausarbeitsnote eingetragen worden war, konnte ich beruhigt dem Ende des Semesters entgegenblicken.

Die offizielle Zeugnisverleihung kurz vor Semesterende war noch einmal ein besonderes Highlight für mich. Viel habe ich von diesem Abend nicht erwartet. Aber auf der Bühne zu stehen, den eigenen Namen auf der Leinwand zu lesen und die Mühen seiner Arbeit in Form des Zeugnisses überreicht zu bekommen, dazu noch unter den Augen von Leuten, die extra zu diesem Anlass gekommen waren, war ein großartiger Moment.

Mein Studium ist vorbei. Wobei – das stimmt aus zwei Gründen nur halb. Zum einen werde ich ab diesem Sommer promovieren. Für die kommenden Jahre werde ich an einer Doktorarbeit schreiben, werde unheimlich viel lesen und recherchieren – wie das eben so läuft. Ich muss keine Veranstaltungen mehr belegen, keine Hausarbeiten schreiben. Wirklich weg bin ich also noch nicht. Zum anderen bin ich aber noch eingeschriebene Studentin, zumindest für dieses Semester, was der aktuellen Weltlage geschuldet ist. Also eigentlich promoviere ich schon, nur eben noch nicht urkundlich festgehalten. Alles etwas kurios momentan.

Von daher fühlt es sich nicht wirklich wie ein Ende an. Die Ideen für Texte werden mir also auch in den nächsten Jahren nicht ausgehen. Und bis hierhin kann ich sagen: Ich bin wirklich zufrieden mit dem, was ich gelernt habe (man lernt nie aus über Menschen!), was ich geleistet habe und wie ich mich persönlich weiterentwickelt habe. Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Übersicht über meine Semesterrückblicke:
1. Das erste Semester. Eindrücke, Erfahrungen
2. Die Zeit vergeht – 2. Semester
3. Auf der Schwelle – Mein drittes Semester im Rückblick
4. Rückblick auf mein viertes Semester
5. Semester Nummer V
6. Bürokratie und unerwartete Überraschungen – Mein 6. Semester
7. Es geht weiter! Mein erstes Mastersemester
8. Mein zweites Mastersemester
9. Auf dem Höhepunkt: Mein drittes Mastersemester

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